Die bisher übliche Hormonersatztherapie (HET) ist – aus guten Gründen – in Verruf geraten und viele Frauen sind heute sehr verunsichert. Nach einer Euphorie bis weit in die neunziger Jahre über die positiven Wirkungen von Hormonen vor allem in den Wechseljahren, kehrte auch gerade bei Frauenärzten Ernüchterung ein – was war passiert? Mit einer groß angelegten Studie (NHS = Nurses Health Study: Grodstein, F., et al.: N. Engl. J. Med.1996, 335, 453) sollte vor einigen Jahren eigentlich der Segen der HET belegt werden. Leider stellte sich im Lauf der Studie heraus, dass die Frauen unter der durchgeführten standardisierten HRT häufiger Krebs (Karzinome) bekamen, die Studie musste abgebrochen werden.
Dieses Studienergebnis war für naturheilkundlich denkende Ärzte keine Überraschung, hatte doch die Studie mehrere gravierende Fehler:
- es wurden keinen systematischen Hormonbestimmungem vor Therapiebeginn durchgeführt
- alle Frauen erhielten die gleiche (hohe) Medikation (Dosis)
- es wurden synthetische Hormone verabreicht
Was ist konkret zu tun, um Schaden zu vermeiden?
Wir behandeln unsere Patienten nach der Methode von Dr. med. Volker Rimkus. Abgesehen davon, dass Dr. Rimkus sich in über 30 Jahren intensiv mit der Therapie mit natürlichen Hormonen beschäftigt hat (er ist auch als Erstbeschreiber der Progesterontherapie beim Mann), ist seine Methode von den Ergebnissen einfach am überzeugendsten. Wir haben Erkenntnisse von Dr. Lee (Progesteron), Dr.med. Platt und von Dr. Umbreit und weitere natürliche Komponenten in unser Behandlungskonzept integriert.
Wie gehen wir vor?
1. Zunächst bestimmen wir zur Übersicht und Kontrolle die aktuellen Hormonwerte im Blut. Sofern eine Frau untersucht wird, die noch ihre Regelblutung hat, wird die Blutabnahme zwischen dem 19. und 21. Tag nach dem Beginn der Blutung durchgeführt. Bei diffizilen Untersuchungen werden gelegentlich auch andere Intervalle verwendet.
2. Wenn sich Mangelzustände zeigen, wird genau dieser Mangel (und nur dieser) ergänzt. (Das unterscheidet sich wesentlich vom üblichen Vorgehen, bei dem in der Regel keine Hormonwerte bestimmt werden). Die Entscheidung ob ein Mangel vorliegt, orientiert sich immer zuerst an den Symptomen der Patientin/des Patienten. Grundlage der Verordnungen sind die Ergebnisse der Forschungen von Dr. med. Volker Rimkus. Die Veränderung wird engmaschig kontrolliert, bis der Spiegel sich normalisiert hat.
3. Wir empfehlen grundsätzlich ausschließlich natürliche, den menschlichen Hormonen exakt identische Hormone = naturidentische Hormone, also KEINE Hormone aus Pferdeurin (Equilin) und KEINE synthetischen Hormone. Das ist der zweite wesentliche Unterschied! Zur Herstellung der fehlenden Hormone eignet sich am Besten das Diosgenin aus der Yamswurzel, was nach einem bestimmten Verfahren (“Marker Prozess“) in Progesteron umgewandelt wird.
Wir empfehlen also NICHT den direkten Extrakt aus der Yamswurzel, genausowenig wie wir den direkten Extrakt aus Soya verwenden. Warum nicht? Die genannten Pflanzen enthalten zwar minimalen Spuren von Progesteron (und andere Hormone), aber das genügt nicht für eine gezielte Therapie, es müssten Unmengen eingenommen werden. Die Vorgehensweise ist anders: aus der Yamswurzel bzw. aus Soya wird ein Extrakt gewonnen. Dieser Extrakt enthält eine Schwefelverbindung: DIOSGENIN. Diese Substanz wird nun dem Markerverfahren unterzogen und dadurch entsteht ein Progesteron, das vollkommen indentisch ist mit dem natürlichen Progesteron, welches der menschliche Körper bildet.
Das aus Diosgenin gewonnene Progesteron ist völlig identisch mit dem natürlichen Progesteron (das auf natürlichem Weg aus Cholesterin entsteht). Zudem können aus Diosgenin folgende Hormone hergestellt werden:
- Östrogen
- Testosteron (männliches Hormon, gibt Dynamik, ist wichtig für die Libido, Grundlage für Muskelwachstum). Damit werden auch viele Veränderungen klar, die in den Wechseljahren plötzlich auftreten, wenn über einen Progesteronmangel auch das Testosteron weniger wird.
- Cortisol (Stresshormon). Das ist unter anderem verantwortlich dafür, daß viele Frauen in den Wechseljahren „dünnhäutiger“ werden, weniger Stress ertragen können.
- Aldosteron (zur Regulierung des Wasserhaushalts). Viele Frauen (und auch Männer) verändern ihre Figur mit den Wechseljahren u.a. durch die Einlagerung von Wasser. Das Gewicht steigt, die Figur der Matrone entsteht.
Die natürliche weitere Verstoffwechselung (Umwandlungsfähigkeit) ist die Ursache für die vielen günstigen Wirkungen des Progesterons und dafür, dass bei einer Therapie mit natürlichem Progesteron keine Nebenwirkungen auftreten. Synthetische Hormone können zwar an den Rezeptor andocken und teilweise auch eine hormonähnliche Wirkung auslösen, aber oft wird damit der Rezeptor blockiert. Insbesondere können aber synthetische Hormone nicht in der natürlichen Weise weiter verstoffwechselt werden – also in andere Hormone umgewandelt werden – was zu einem vielfachen Mangel an Hormonwirkungen führt. Es ist ja nicht das natürliche Hormon, sondern ein verändertes oder synthetisches Produkt. Genau diese weitere Umwandlung der Hormone (insbesondere des Progesterons) ist aber die Ursache für die umfangreichen günstigen Wirkungen, die Progesteron im menschlichen Organismus hat!
Fazit:
Grundsätzlich ist es immer die Entscheidung eines jeden individuellen Menschen. Die Entscheidung für eine Therapie mit natürlichen Hormonen erfordert die Abwägung vieler Aspekte, wir beraten und informieren so gut wie möglich, damit jeder selber entscheiden kann! Die natürlichen Hormone sind natürlich (leider!) kein Jungbrunnen und auch kein „Zauber Allheil Mittel“. ABER: viele weit verbreitete Symptome gehen auf hormonelle Mangelerscheinungen zurück.
Typische Wechseljahresbeschwerden/Hormonmangelbeschwerden beispielsweise sind:
- Osteoporose und Herzbeschwerden
- Traurigkeit/Depression
- Schwitzanfälle/Hitzewallungen
- Schlafstörungen und Gewichtszunahme
- Libidoverlust, Trockenheit der Schleimhäute
Die übliche Behandlung war entweder mühsam oder/und zum Teil mit erheblichen Nebenwirkungen (Ansteigen der Krebsgefahr) und dazu häufig ohne spürbare Verbesserung des Befindens. Im Unterschied dazu sind die weitreichenden Wirkungen einer Therapie mit natürlichen Hormonen wirklich verblüffend und sollten in Ruhe überlegt werden.
Die Maxime muss immer sein: nicht schaden! Wenn die individuelle Lebensqualität spürbar eingeschränkt ist und ein natürlicher – gesunder – Weg besteht, diese wieder herzustellen, dann ist das für viele Menschen eine gute Möglichkeit. Wenn Sie sich über Ihre persönlichen Hormonwerte und die Möglichkeiten der Behandlung konkret informieren wollen, dann rufen Sie einfach an und machen einen Termin aus!
Weitere Informationen
Um eine Aufklärung der interessierten Bevölkerung zu erreichen, wurde das HORMON NETZWERK gegründet. Sie können dazu weitere Informationen erhalten, wenn Sie auf den Link klicken.
Übrigens: haben Sie sich noch nie gefragt, warum bei Frauenärzten normalerweise so gut wie nie der Spiegel der Hormone gemessen wird, aber dennoch den meisten Patientinnen die gleichen Hormone verordnet werden? Das ist fast so ähnlich, wie allen Diabetikern (Zuckerkranken) die gleiche Insulindosis zu geben – ohne vorherige Messung! Ein Grund liegt vielleicht auch darin, dass synthetische Hormone die Blutspiegel so gut wie nicht verändern und deswegen eine Messung unter Therapie auch keine verbesserten Spiegel zeigt. Man kann also die Therapie mit synthetischen Hormonen auch gar nicht richtig kontrollieren! Bei einer Behandlung mit natürlichen Hormonen kann man aber sehr wohl eine Verbesserung der entsprechenden Spiegel im Blut messen.